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JOURNAL EINER TANSANISCHEN REISE

JOURNAL EINER TANSANISCHEN REISE

Safari mit achtundsechzig Waisenkindern.


25.8.2014

von Milena Schaller, Gründerin der Stiftung Nuru.

 

 

Eine Safari mit den Kindern des Waisenheims Chakuwama durchzuführen, war ein grosses Ziel meiner Reise nach Tansania in diesem Sommer. Gleich nach meiner Ankunft in Tansania rief ich Jimmy an. Er ist Safari-Guide und mittlerweile ein guter Freund von mir. Ich schilderte ihm mein Anliegen, mit allen Kindern des Waisenheims Chakuwama einen Nationalpark zu besuchen. Jimmy hat seine Hilfe wie immer sofort angeboten. Da er die Waisenkinder und die Stiftung NURU finanziell nicht unterstützen könne, wolle er alles dafür tun, die Safari genau zu planen und zu einem fairen Preis anzubieten. Ich schätze sein Engagement für die benachteiligten Kinder in seinem Heimatland.

 

Wie immer hielt er sein Wort und schon nach wenigen Tagen schickte er mir einen Kostenvoranschlag und das Programm der Safari.
Am neunten August war es dann endlich so weit: Achtundsechzig begeisterte Kinder stürzten sich ins Abenteuer. Die Vorfreude aller Beteiligten war riesig: Zwei einheimische Transportbusse, die wir extra für diesen Anlass mieten konnten, brachten uns am Samstagmorgen früh von Dar es Salaam zum Mikumi Nationalpark. Es ist von Dar es Salaam aus der nächste Nationalpark und innerhalb von vier Fahrstunden zu erreichen. Nach einer ersten Erkundungstour im Park hielten wir zum Mittagessen. Jedes Kind erhielt einen Saft, ein Brötchen, ein Stück Poulet und eine kleine Banane. Die Kinder genossen das Festmahl und vergnügten sich danach mit dem offenen Stamm eines Baumes, wo sie unzählige Fotos machen lassen wollten. Sie waren sichtlich glücklich und die Stimmung war toll.
Wir verbrachten einige Stunden im Park. Wir sahen ein Krokodil, eine Elefantenfamilie, Zebras, Gazellen und Nilpferde.
Am späteren Nachmittag fuhren wir bis Mikumi Town, wo wir in einem Restaurant zu Abend assen. Es gab Reis, Gemüse, Fleisch, Bohnen und ein Süssgetränk für jedes Kind. Nach diesem ausgiebigen Nachtessen waren alle Kinder erschöpft von den Eindrücken des Tages.
Wir hatten ein ganzes Guesthouse gemietet, wo sich die Kinder zu acht ein Zimmer teilten. Am nächsten Morgen gab es Chapati (ein traditionelles Fladenbrot) ein Ei, Toast und Chai für alle Kinder. Danach machten wir uns auf den Weg zurück nach Dar es Salaam.

 

Was ich in diesen strahlenden Kinderaugen während der Safari gesehen habe, spricht Bände. Noch selten habe ich die Kinder so ausgelassen, frei und genussvoll erlebt. Wenn ich nun das Kinderheim betrete, rufen die Kinder nicht mehr ≪Milena, Milena!≫ sondern ≪Mikumi, Mikumi!≫.

 

Wir danken der Familie Waeber sehr, sehr herzlich, dass sie diese Safari ermöglichten und so achtundsechzig Kinder während eines Wochenendes zu den vielleicht glücklichsten Kindern machten.